Das Theaterspiel und vor allem das plattdeutsche Theaterspiel hat seine Tradition auf dem Lande, in den kleinen Dörfern wie z. B. in Enniger.

1895 bis in die 20er Jahre des 20. Jahrhunderts
Unserer Kenntnis nach spielte man schon ab 1895 mit einer Laienspielgruppe fast regelmäßig Theater in Enniger. So spielte man 1895 das damalige Erfolgsstück " Robert und Bertram" mit Anton Rövekamp, dem Schwiegervater unserer langjährigen Spielleiterin Clärchen Rövekamp, im kleinen Saal der Gastwirtschaft Kersting. 1920 führte man das Stück "Genoveva" im Krankenhaussaal auf und großen Anklang fand auch das Stück "Moders Krüß" 1925 im Jugendheim. Clärchen Rövekamp spielte damals schon als Neunjährige in den Stücken "Zwergnase" 1926 und "Hänsel u. Gretel" 1927 mit.

Die Zeit nach dem zweiten Weltkrieg
Nach dem 2.Weltkrieg war es dann die "Mauritius -Theatergemeinschaft" , die die alte Laienspieltradition wieder aufnahm. Sie verzeichneten große Erfolge mit Stücken wie "Söffken van Gievenbeck" 1947, "Rosa von Tannenburg" 1948, "Wu is dat met Siska" 1949, "Der verlorene Sohn" 1950 und "Drei Dage Toto Spook" 1951. 1948 gastierte die Spielschar "Kolping Ennigerloh" in Enniger mit dem Stück " Im weissen Rössl am Wolfgangsee".

1952 trat die Mauritius-Theatergemeinschaft geschlossen in die Kolpingfamilie Enniger ein und trat von nun an als "Laienspielschar der Kolpingfamilie Enniger" auf.

Es folgten nun Stücke unter der Regie der Lehrer Altmeier, Börste, Niesmann und Stutenkemper sowie Franz Michelswirth:
  • 1952 "Wildrups Hoff"
  • 1953 "Üm Clarissa"
  • 1954 "Möllers Drüksken"
  • 1955 "Dat veerte Gebott"
  • 1956 "Heimweh am Wolgastrand"
  • 1957 "Der scheinheilige Florian"
  • 1959 "Der Etappenhase"
  • 1960 "Wenn de Hahn kraiet"
  • 1961 "De Petroleumküenigk"
  • 1962 "Kin Utkuemen met Inkuemen"
  • 1963 "Dat Hörrohr"
  • 1964 "Mine Tante-Dine Tante"
und ab 1965 unter Regie von Clärchen Rövekamp:
  • 1965 "Up Düwels Schuffkaor"
  • 1966 "Kiärmis in`t Duorp"
  • 1967 "De vergnögte Tankstiär"
  • 1968 "De Schelm van Mühlenbrock"

Die 1970er bis heute
Da keine Aufführungen mehr stattfanden lud der damalige Kolpingvorsitzende Theo Senger, 1975 die Laienspielschar der Kolpingfamilie Ostenfelde zu einer Aufführung des Stückes: "Swattbunte Fiärken", unter der Regie von Hans Schwarze, nach Enniger in den Saal Austermann ein.

Iniziiert durch dieses Gastspiel gelang es Cärchen Rövekamp wieder eine Spielergruppe zu motivieren und so wurde 1976 das Stück "Opa wät verkofft" und 1977 das Lustspiel "Quaterie in`t Treppenhues" aufgeführt. Aufgrund von Mangel an Spielern trat nun eine Spielpause bis 1982 ein. In dieser Zeit zogen Theaterfreunde im Auftrag von Clärchen Rövekamp im gesamten Kirchspiel Enniger umher um interessierte Spieler zu finden. Im Herbst 1981 dann begann eine jüngere Spielschar mit den Proben für die Komödie "Tante Frieda" in der Alten Vikarie. Mit großem Erfolg wurde dieses Stück dann 1982 auf die Bühnenbretter gebracht. Nach dieser erfolgreichen Saison sollte es Clärchen Rövekamp noch vergönnt sein für 13 weitere Jahre Stücke unter ihrer Regie auf die Bühne in Austermanns Saal zu bringen.

In dieser Zeit waren besonders erfolgreich: "Wildrups Hoff", das 1984 insgesamt 19mal in Enniger und 2mal in der Sachsenhalle in Hamm-Heessen aufgeführt wurde. Mit "Söffken van Gievenbeck" brachte die Ennigerbühne 1985 eine "plattdeutsche Operette" auf die Bretter mit Melodien des begabten Theatermusikers Walter Szymanski.

 

Die Bronzemedaille gewannen die Laienspieler 1989 mit dem Stück "Dat Hörrohr" beim 1. westfälischen Theaterwettbewerb, an dem 39 Bühnen teilnahmen, der vom WDR und der Sparkasse Münster ausgetragen wurde. Nach Bekanntwerden des Preises wurden dem Team um Clärchen Rövekamp, bei ihrer Rückkehr aus Münster, im Dorf ein grandioser Empfang bereitet.

Die Stücke "Up Baunenstrunks Iärwe" 1988 und "Dat Hörrohr" 1989 wurden ausser in Enniger auch je 2mal in der Stadthalle Ahlen erfolgreich aufgeführt.

Szene aus vergnögte Tankstiär 1994
Szene aus " Ne Bibelstunn umsüss " 2004

1990 mit "Moders Krüß" unter Clärchen Rövekamp und 1999 mit "Hochtied up de Brügge" unter Veronika Meinbeger wagte sich die Theaterschar an Tragikomödien heran, die sehr erfolgreich beim Publikum ankamen und Bewunderung für den Inszenierungsmut dieser Themen hervorrief.

 Stücke unter der Regie von Clärchen Rövekamp:

# 1982 das Stück " Tante Frieda "

# 1983 das Stück " Dat Horoskop "

# 1984 das Stück " Wildrups Hoff "

# 1985 das Stück " Söffken van Gievenbieck "

# 1986 das Stück " Wu is dat met Siska? "

# 1987 das Stück " Kolon Dirk "

# 1988 das Stück " Up Baunenstrunks Iärwe "

# 1989 das Stück " Dat Hörrohr "

# 1990 das Stück " Moders Krüß " 
# 1991 das Stück " Kien Utkuemen met Inkuemen "
# 1992 das Stück " Kiärmis in`t Duorp "
# 1993 das Stück " Quaterie üm Libbet "
# 1994 das Stück " De vergnögte Tankstiär "
# 1995 das Stück " Drei Dage Toto Spook "
# 1996 das Stück " Up Düwels Schuffkaor "

Am 1.1.1997 betrauerte die Theatergruppe den Tod ihrer "Theatermeisterin" Clärchen Rövekamp. Clärchen übte noch mit 80 Jahren, mit Unterstützung der von ihr aufgebauten Regieassistentin Veronika Meinberger, das Lustspiel " Up Düwels Schuffkaor " ein. Clärchen besaß ein besonderes Talent für Sprache, Gestik und Mimik und gab damit den Spielern wertvolle Impulse.

Mit dem Stück 1995 "Drei Dage Toto Spook" verabschiedete sich die Theatergruppe aus dem Austermannschen Saal um zukünftig in der Sporthalle an der Marienstraße zu spielen. Die Kolpingfamilie Enniger mit ihrer Laienspielschar bedankte sich für die Nutzung dieser Halle besonders bei der Stadt Ennigeroh, dem SUS Enniger und der Astrid Lindgren Schule. 1996 wurde das 1.Stück "Up Düwels Schuffkaor" unter der Regie von Clärchen Rövekamp / Veronika Meinberger in der Sporthalle aufgeführt.

 Es folgten nun unter der Regie von Veronika Meinberger:

  • 1997 das Stück "Wenn de Brühm kümp"
  • 1998 das Stück "De Wunnerdoktor"
  • 1999 die Tragikkomödie "Hochtied up de Brügge"
  • 2000 das Lustspiel "Mine Tante-Dine Tante"
  • 2001 das Stück "Opa wät verkofft"
  • 2002 die Komödie "We hät de hät"

Mit Bedauern nahm die Theatergruppe den Rückzug von Veronika Meinberger zur Kenntnis und bedankt sich noch im Nachhinein für ihre Regiearbeit mit Herzblut für das plattdeutsche Bühnenspiel in Enniger.

Der Vorstand der Kolpingfamilie Enniger und die Theateraktiven zollen unserer Veronika Meinberger und unserem Hermann Woeste besondere Hochachtung für ihre Doppelleistungen, d.h. Regiearbeit und Spielauftritt in nicht unbedeutenden Rollen, gleichzeitig!

Ab dem Jahre 2003 übernahm Hermann Woeste die Regie in der Laienspielschar und brachte gekonnt folgende Stücke auf die Bühnenbretter:

2003 "Jans sall fleigen"

2004 "Ne Bibelstunn umsüss"

2005 "Dao stimmt wat nich"

2006 "Möllers Drüksken"

2007 "Wu is dat met Siska?"

2008 "Friggerie in Linnenkroog"

2009 "Hahn giegen Hahn"

2010 "Up Baunenstrunks Iärwe"

2011 " Wildrups Hoff"

2012 " Söffken van Gievenbieck"

Im Zuge der Umorganisation der Heimatbühne als Gruppe in der Kolpingfamilie Enniger, trat der bisherige, erfahrene Regisseur und Mitspieler, Hermann Woeste, zurück. Die Mitglieder der Heimatbühne bedauerten seinen Schritt und bedanken sich für seine jahrelange Theaterarbeit.
Als neuer Leiter der Heimatbühne in der Kolpingfamilie Enniger, wurde Thomas Hermes-Huerkamp gewählt.
Als Regisseurin konnte die sprach-u.-spielerfahrene Elisabeth Senger gewonnen werden.

Die Spielsaison 2013 stand zu Beginn des Jahres unter einem schlechten Stern, denn die Stadt Ennigerloh sperrte ihre Turnhalle an der Marienstrasse wegen des einsturzgefährdeten Dachstuhls. Aufgrund schnell handelnder Ennigeraner Sponsoren wie die Volksbank EOW, die Firma Zumbült und die Firma Ottofrickenstein sowie die Stadt Ennigerloh, konnte der Dachstuhl zeitnah repariert werden und die Aufführungen konnten etwas verspätet, erfolgreich über die Bühne gehen. Die Heimatbühne sagt allen Beteiligten hiärtlicken Dank met Kulisse Schieb........!

Unter der Regie von Elisabeth Senger:

2013 " All´s Goethe oder wat?"

2014 " Twe Manslü spielt Dame "
Szene aus " Twe Manslüe spielt Dame " 2014
Szene aus " Rabatz up dän Campingplats " 2016
 
 

2015 " Schützenfest in`t Duorp "

2016 " Rabats up dän Campingplats "

 

2017 " Düwel auk Häer Pastoor! "

 

2018 " Se kann`t nich loaten! "

 

Unter der Regie von Thomas Hermes:

 

2019 " Wan de Füerwiär rüp...! "

 

2020 " Hete Tiden ", nur 2 Aufführungen wegen Corona-Pandemie

2021   Ausfall wegen Corona-Pandemie

2022   Ausfall wegen Corona-Pandemie

2023 " Hete Tiden "
2024 " Lottovewer "                                                                        2025 " An`n Duorpplats "                                                                                  
..........KULISSE SCHIEB............